GELREMAN - Olli in den Niederlanden unterwegs

Am vergangenen Wochenende, genauer am Samstag, stand der Gelreman 2024 auf dem Programm. Auf der Suche nach einer weiteren Mitteldistanz hatte ich mich hier vor einem Monat auf die Warteliste gesetzt und eigentlich wenig Hoffnung noch einen Startplatz zu bekommen. Doch 2 Wochen vor Start, während des Donnerstagstraining kam dann doch eine email, dass die ersten drei, die antworten, noch einen Startplatz bekommen. Also schnell eine email auf Reisen geschickt und tatsächlich Abends die Bestätigung bekommen, ich bin dabei. Somit auch keine Zeit mehr gehabt, darüber nachzudenken...schließlich standen auf der Radstrecke sogar 120km auf dem Programm. Freitag Abends angereist, die Meldeunterlagen abholen und unter vielen netten Leuten dem Briefing gelauscht, ja ich habe kein Wort verstanden. Aber zumindest soviel erfahren, dass es keine besonderen Neuerungen geben sollte. noch ein schnelles Foto vom See gemacht, dann ab zur Unterkunft.

Aber Unterkunft ist das falsche Wort, war ich doch in der direkten Nachbarschaft von Daniels neuer Wahlheimat, der mir auch sofort die heimische Couch angeboten hatte, als er von dem Triathlon erfuhr. Also 15 Minuten mit dem Auto nach Nimwegen und Daniels (und Lunyas) neue Wohnung begutachten. Da Daniel noch eine Runde laufen wollte, habe ich mich noch spontan auf dem Rad angeschlossen, schöne Wege direkt vor der Haustür :).

Am Samstag ging es dann um 8:00 Uhr wieder in Richtung Startgelände, der Start war für 10:00 Uhr angesetzt. Noch ein paar nette Mitstreiter kennengelernt und dann ging es auch pünktlich los, zu Beginn versteckte sich die Sonne noch, das merkte ich auch beim Schwimmen, hier hätte es gerne ein paar Grad wärmer sein können. Nach 36min und 49sec ging es in die Wechselzone, ein guter Start in den Wettkampf.

Banane in den Trisuit und ab auf die Radstrecke. Hier standen 2 Runden, größtenteils auf dem Deich, auf dem Programm. Wunderschöne Strecke, wenn der Wind nicht gewesen wäre, dieser wehte auf einigen Passagen als heftiger Gegenwind, natürlich dann auch gerne mal als Rückenwind. Versorgung klappte diesmal sehr gut, auch wenn die Banane ungegessen am Ende wieder im Korb landete, und die Geschwindigkeit pendelte auch bei guten 32 km/h ein. Leider begann nach 90km mein rechter Fuß so stark zu schmerzen, dass ich fast nur noch mit dem linken Bein, immerhin meine starke Seite, Druck machen konnte. Ab km 100 hatte ich mich auch schon mit meinem ersten DNF abgefunden, es fühlte sich wie eine große Blase an, die größer und größer wurde. Für mich war klar, du schlüpfst noch in den Laufschuh, sind die Schmerzen dann weiter nur annähernd so stark, machst du keinen Schritt mehr. Nach am Ende knapp 4h auf dem Rad ging es wieder in die Wechselzone, Rad abstellen, Schuhe aus, Banane weg, Schuhe an und noch nicht einmal mehr die Spur eines Schmerzes im Fuß. Keine Ahnung was das war, verkrampft oder was auch immer, es war auch nach dem Triathlon nichts unter dem Fuß zu sehen. Also ab auf die Laufstrecke.

Hier standen 3 Runden a 7km auf dem Programm. Die Sonne brannte mittlerweile unerbittlich vom Himmel, die Temperaturen lagen irgendwo um 30 Grad, viel Schatten gab es leider nicht. Folglich war jede Erfrischung herzlich willkommen und die Veranstalter waren bestens vorbereitet, kalte Schwämme ohne Ende wurden von uns von Station zu Station quasi weiter transportiert, auch zu trinken und Bananen etc wurden reichlich angeboten. Top. Natürlich bin ich, wie fast immer, leicht zu schnell angegangen, fand dann aber schnell einen guten Rhythmus. Nur zwischen km 15 und 18 musste ich kurze Gehpausen außerhalb der Versorgungsposten einlegen. Dieses Mal auch ohne Krämpfe oder ähnlichem durchgekommen und so kam nach 1h und 32min das Ziel in Sichtweite. Einmal das Ziel erreicht musste man sich um nichts mehr kümmern, selbst das Chipband wurde einem abgemacht, auch hier top. Ausführlich versorgt und erholt. 6h 14min35sec, 27. von 158 Mitstreitern, vielen Dank an alle Helfer vom Gelreman Team, die Chancen stehen hoch, dass ich mich hier nächstes Jahr wieder einfinde, entweder greife ich die 6h Marke an oder die Langdistanz...

 

PS: Ja, ich war so bekloppt und bin am nächsten Tag nach Goch zur Sprintdistanz gefahren. Ich wollte einfach den Vergleich zum vorletzten Jahr haben, als meine Triathlon Reise begann. Und natürlich musste ich unseren jungen Wilden die Grenzen aufzeigen - erfolgreich ;).